Die Bibel in Wort und Lied

Mit stehenden Ovationen und mehreren Zugaben wurden die Chöre des MGV Frohsinn am vergangenen Sonntag für ihre Darbietungen belohnt. In der Wendelinuskirche in Neudorf war schon eine halbe Stunde vor Beginn des Konzerts so gut wie jeder Platz besetzt. Mit der ungewöhnlichen Idee, die geistliche Literatur nicht nur vorzutragen, sondern mit den passenden Bibelstellen und –versen erklärend darzustellen, war Chorleiter Wolfgang Tropf im Bibel- und Luther-Jahr wieder ganz nah am Puls der Zeit. Einfühlsam vorgetragen wurden zu jedem Liedvortrag von aktiven Sängerinnen und Sängern die Bibelstellen gelesen.

Im ersten Teil unter der Überschrift „Aufbruch und Neuanfang“ begann der Männerchor mit dem Stück „Exodus“, das den Auszug aus dem Heimatland und die Sehnsucht danach, wieder heimzukehren ausdrückt. Gerade in diesen Tagen spiegelt dieser Text wohl wieder, was viele vertriebene und geflohene Menschen empfinden, die ihre Heimat verlassen mussten. Mit dem „Gefangenenchor“ aus der Oper Nabucco mit dem Gemischten Chor und „Go Down Moses“ mit den Kids wurde diese Thematik erneut aufgegriffen. Aus unserem letzten großen Projekt Die Sonne Nubiens erkannten wohl einige Konzertbesucher „Erlöse uns“, das ebenfalls diese Problematik begreift.

„Das Gebet des Herrn“, also das "Vater unser", zuerst als Gebet gelesen, dann in der gregorianischen Fassung von Chor und Konzertbesuchern gemeinsam gesungen, wurde von den Kids in der beschwingten Calypso-Fassung und anschließend im bewegenden Satz von Hanne Haller vom Männerchor zu Gehör gebracht.

Dreimal kam sodann unter dem Abschnitt „Maria Himmelskönigin“ das Ave Maria zum Vortrag. Zunächst debütierte unsere Sängerin Sina Herzog mit ihrem klassischen Sopran, zart und sehr einfühlsam gesungen mit der Schubert-Fassung. Aus der Pop-Ecke zogen die Kids dann mit Beyonces Interpretation der Schubert-Melodie eine unter die Haut gehende Version hervor, die sie tonsicher und mehrstimmig vortrugen. Den Abschluss dieses Teils bestritt der Frauenchor mit dem aus „Sister Act“ berühmt gewordenen „Hail Holy Queen“ und konnte großen Beifall ernten.

„Das Neue Testament“ lieferte die textlichen Vorlagen für die nächsten Stücke: Mit „Hymn“ von BJH und „I Don`t Know How To Love Him“ aus dem Musical „Jesus Christ Superstar“ zeigte der Hardtchor unter der Leitung von Matthias Tropf was alles in ihm steckt. Mehr als 30 junge Sängerinnen und Sänger bezauberten mit ihren schönen Stimmen das Publikum, bevor Frauen- und Männerchor mit „Keep Your Lamps“ und „Peace Like A River“ in der Gattung der Spirituals den Block abschlossen.

„Das Alte Testament“ bildete die Überschrift für die finalen Stücke. „Der wunderbare Hirt“ vom Frauenchor, „Josua Fit The Battle“ von den Kids, „Good News“ vom Hardtchor mit Michelle Rockenberger, Jannik Hofer, Leonie Paulus, Markus Tropf, Jana Haumann und Florian Scholl als Solisten und das mitreissende „Go Like Elijah“ mit Uschi Tropf als Solistin vom Gemischten Chor vorgetragen schlossen dieses bewegende Konzert musikalisch ab.

Mit „Rock My Soul“ und „Shosholoza“, das durch die jungen Solisten Manuel Wilde, Nico Wilde und Gianluca Milano kräftig in die Gänge kam, wurden die lauten Rufe nach Zugaben beantwortet.

Dank geht an das Instrumentalensemble für die großartige Unterstützung: Wiebke Bernstein (E-Piano), Harald Walter (Percussion), Fabian Veit (Trompete), Lisa Hofer und Michelle Rockenberger (Flöte), Nina Kubach, Leonie Paulus und Jannik Hofer (Saxophon).

Die Lektoren waren Wiebke Bernstein, Andreas Guder, Karen Ichters, Joachim Ichters,  Uli Langen, Dirk Langen, Sarah Scholl und Judith Weiß.

Danke auch an alle Helferinnen und Helfer im Hintergrund !!!