Jesus Christ Superstar -

Sing Hallelujah

Da rockte die Pestalozzi-Halle

 

Vor sage und schreibe 1600 Besuchern durften die Chöre des MGV Frohsinn am Wochenende des 23. und 24. November 2019 ihr Programm JESUS CHRIST SUPERSTAR präsentieren.

Lange vor dem offiziellen Einlass reihten sich die Gäste vor dem Eingang auf und wurden für ihre Geduld von einer wunderschön dekorierten Halle überrascht. An dieser Stelle geht gleich zu Anfang ein großes Lob an unser Deko-Team! Die Aufsteller auf den Tischen sind bei jedem Konzert mit der passenden Dekoration bestückt, Tischdecken und ausliegende Programmhefte demonstrieren ein herzliches Willkommen. Doch auch der Blick zur Bühne besticht jedes Jahr auf’s Neue. Unser Bühnenchef Jochen Herzog zauberte die Motive aus den Plakaten und Programmen auf übergroße Leuchttafeln, ganz zu schweigen von einem großartigen, farbig illuminierten Motto-Schriftzug.

Küche und „Keller“ waren bereit, und so konnten die Konzertbesucher sich zunächst einmal stärken und mit Getränken versorgen, bevor die Vorsitzende Ingrid Müller die Besucher begrüßte. Währenddessen stellten sich Männer- und Frauenchor auf der Bühne auf. In weinroten Gospel-Roben bot sich dem Zuschauer ein passendes Bild zur folgenden Chorliteratur. 

Das erste Stück schälte sich aus der Stille heraus mit Regenwald-Geräuschen, die der Chor langsam in den Saal fließen ließ. „Thula Siwze“, so der Titel des ersten Liedes, wurde mit viel Gefühl vom gemischten Chor vorgetragen. Der kraftvolle Mittelteil wurde von leisen Summstimmen abgelöst, in die Sprecher Andreas Guder den afrikanischen Text in deutscher Sprache ausdrucksstark vortrug, begleitet von einem zweistimmigen Sologesang durch Ivonne Bachert und Uschi Tropf. „Hosanna Kumbayah“, ebenfalls vom gemischten Chor gesungen, startete mit leisen Tönen und baute sich dann mit viel Rhythmus und Temperament auf. Zwischen den Vorträgen moderierte Musikdirektor Wolfgang Tropf die einzelnen Stücke an. Mit fundiertem Wissen und interessanten Hintergrundinformationen führte er das Publikum hin zu den verschiedenen Chorstücken und überbrückte nun auch die Zeit, die der HARDTCHOR brauchte, um sich in eigener Kleidung, die Schals genäht von Ivonne Bachert, zum Auftritt aufzustellen. 

Mit „Baba Yetu“ legten sie einen stimmgewaltigen Auftakt hin. Neben vollen Chorklängen überzeugte der Chor durch seine Solisten Helen Scheu, Sarah Scholl, Michael Ichters, Stefan Ichters und Marcel Kisch. Bei „Wana Baraka“ zeigten die ca. 40 jungen Frauen und Männer weiter ihr Können. Unter der Leitung von Matthias Tropf, der sein Dirigat mit großem Einsatz führt, musizierten sie mit viel Gefühl und Freude an der Literatur. Die Jüngsten des Vereins, die „KIDS“, stehen seit einem Jahr unter der Leitung von Vize-Chorleiterin Wiebke Bernstein und sangen „This Little Light Of Mine“ und „Swing Low Sweet Chariot“. Perfekt zweistimmig und mit wunderschönen Kinderstimmen überzeugte die kleine Gruppe mit ihrem Vortrag. Vom Frauenchor vorgetragen folgten „Keep Your Lamps Trimmed and Burning“ und „Babylon`s Fallin`“, bei welchem der Fall Babylons durch ein absteigendes Glissando des Schlussakkords vertonlicht wurde. Nach diesen beiden typischen Gospels nahm der Männerchor die Bühne in Beschlag. Mit „Hush“ zeigte sich der Chor in ganz leisen Tönen mit Andreas Wilde und Peter Fuchs als Solisten. Die Lyrics, von Andreas Guder gesprochen, erklärten, worum es in diesem Stück geht. „I Want To Go To Heaven“ war das nächste Stück, bei dem sodann mit vielen Solisten (Manuel und Nico Wilde, Björn Peeters, Stefan Ichters, Marcel Kisch) Leben auf die Bühne kam. Der Hardtchor schloss sich an mit dem Gospel „Good News“ mit Michelle Rockenberger, Tamara Dietrich, Jana Haumann, Jannik Hofer, Markus Tropf und Florian Scholl als Solisten. „Shout To The Lord“ leiteten daraufhin mit viel Schwung über zu den letzten beiden Männerchor-Stücken vor der Pause: „When The Saints“, bei dem sofort das Publikum rhythmisch mitklatschte und „Glory Hallelujah“, zwei Klassiker, die bei einem Gospel-Konzert nicht fehlen dürfen. Begleitet wurde der Männerchor dabei von Peter Rockenberger und Manuel Sandhaas an den Trompeten und Michelle Rockenberger und Lisa Hofer an den Querflöten, Solist war Matthias Tropf.

In der Pause konnten sich die Zuschauer durch unser reichhaltiges Angebot an Essen und Trinken für die zweite Hälfte stärken. Nicht zuletzt unsere Weinbar, organisiert von unseren aktiven Mitgliedern Sabine und Andreas Guder, lud mit köstlichen Weinen vom Stiftsweingut Frank Meyer in Gleiszellen zum Trinken und Verweilen ein.

Namensgeber und Herzstück des Konzertabends war ein Medley aus den Melodien des Musicals „JESUS CHRIST SUPERSTAR“ aus der Feder des jungen Andrew Lloyd Webber, mit welchem die Zuschauer nach der Pause empfangen wurden. Die Rockoper beschreibt die letzten sieben Tage im Leben Jesu bis hin zu seiner Kreuzigung mit allen menschlichen Hoffnungen, Sorgen und Ängsten in wunderschöne Melodien und kritische Texte eingebettet. „Weil sie so heilig sind“, „Gethsemane“, „Wie soll ich ihn nur lieben“, „Alles wird gut“ und „Jesus Christ Superstar“ wurden - begleitet durch Matthias Zieger an der E-Gitarre - in einem abwechslungsreichen Zusammenspiel von Männer-, Frauen- und gemischtem Chor mit starken Stimmen überzeugend vorgetragen, was an der Reaktion des Publikums schnell deutlich wurde.

Moderne Popsongs zeigen oftmals viele Merkmale ihrer Herkunft, was beim Zuhörer oft nur unterschwellig ankommt. Dies gilt nicht nur für die Melodien, sondern auch für die Texte. „Rivers Of Babylon“ kennt wohl jeder als den großen Hit von Boney M. Männer- und Frauenchor trugen diesen in einem Chorsatz vor, der das Publikum bereits nach einigen Takten zum Mitklatschen zum Mitsingen brachte.

Geballte Frauenpower zeigte sich in den nächsten beiden Stücken des Frauenchores auf ganz unterschiedliche Arten. 

Bei dem Stück „From a Distance“ glänzten neben dem Frauenchor im Besonderen die vier Solistinnen Liane Doregani, Sandra Schreiber, Tamara Dietrich und Jana Haumann mit sanften Tönen, tollen Stimmen und viel Gefühl. 

Nach dieser Ruhe vor dem Sturm zog ein wahres Gewitter auf, denn der Wetterbericht verkündete: „It’s raining men“! Während unsere vereinseigenen Weather Girls Sandra Schreiber und Liane Doregani die Stimmung anheizten, ging die Tanzgruppe des MGV Frohsinn (Jana Haumann, Chantal Weick, Daniela Feldle, Martina Meier, Lisa Hofer, Tamara Dietrich, Laura Brecht und Ivonne Bachert) in Angriffsstellung. Mit Regenschirmen, ansteckender guter Laune und einer hervorragenden Choreografie bewaffnet, tanzten sich die Mädels unter der Leitung von Jana Haumann und Chantal Weick in die Herzen der Zuschauer und wurden mit einem gewaltigen Applaus belohnt.

 

Bisher hatte sich der musikgeschichtliche Bogen bereits von den afrikanischen Klängen über Gospels zum Musical bereits gespannt und mündete nun im „Crash der Kulturen“. Georg Friedrich Händels „Hallelujah“ wurde neu interpretiert in einer „Soulful Celebration“. Der gemischte Chor zeigte dieses klassische Stück in ganz neuem, unglaublich rhythmischen Kleid, das auch viel Beifall ernten konnte. 

Mit „Sing Hallelujah“ war das Programm am Ende angelangt. Der durch Dr. Alban bekannt gewordene Song wurde von Männern und Frauen gemeinsam so richtig fetzig dargeboten. Neben dem Chor sorgten die Solisten Markus Tropf mit energiegeladenen Rap-Teilen und Uschi Tropf mit kraftvoller Stimme sowie die Tanzgruppe für ein gelungenes Finale und ließen die Zuschauer beeindruckt zurück.

Mit stehenden Ovationen bedankte sich das Publikum für diesen tollen Musik-Abend und ließ die Chöre erst nach mehreren Zugaben von der Bühne. Nicht minder erfolgreich war dann auch der zweite Abend am Sonntag. Zum Abschluss wurde bei der Zugabe das Publikum zum Mitsingen eingeladen und somit ein original Gospel-Feeling erreicht.

Ein Dankeschön geht an das Ensemble aus Martin Bellm (Schlagzeug), Harald Walter (Percussion), Michael Bender (Bass) und Wiebke Bernstein am E-Piano.

Wir bedanken uns auch bei Chorleiter Wolfgang Tropf, ohne dessen Ideen und Inspirationen der MGV Frohsinn heute nicht stände, wo er ist. Er versteht es immer wieder, nicht nur Sängerinnen und Sänger auf’s Äußerste zu motivieren, sondern er nimmt auch das Publikum mit und sorgt mit seinen Events stets für ausverkaufte Konzertsäle.

Danke an alle Helferinnen und Helfer, Sponsoren und Unterstützer. Ohne die vielen fleißigen Hände wäre ein solches Konzertwochenende nicht denkbar.